Netzwerkmarketing erfüllt, zumindest in der Theorie, viele Anforderungen von einem finanziell freien Leben. Passives Einkommen, Selbstständiges-, Orts- und Zeit unabhängiges Arbeiten sind nur einige davon. Ob Netzwerkmarketing diese Versprechen wirklich erfüllen kann, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Auf die wichtigsten möchte ich in diesem Beitrag eingehen und zum Schluss über meine eigenen Erfahrungen zum Thema berichten.
Was ist Netzwerkmarketing?
Netzwerkmarketing ist eine hierarchisch aufgebaute Vertriebsart. Unternehmen verkaufen dabei ihre Produkte und Dienstleistungen direkt an den Endkunden. Zwischenhändler, wie zum Beispiel einen Detailhandel, gibt es nicht. Die Endkunden werden durch Anreizsysteme ermutigt, sich ebenfalls am Direktbetrieb zu beteiligen. Durch das direkte Anwerben von weiteren Kunden erhalten sie eine Provision. Diese Art von Vertrieb wird nebst Netzwerkmarketing oft auch Strukturvertrieb oder Multi-Level-Marketing genannt.
Wie funktioniert Netzwerkmarketing?
Ein Grundsatz eines jeden Strukturvertriebs ist die hierarchische und pyramidenartige Organisationstruktur. In diesem Konstrukt, verkaufen Vertriebspartner der Organisation Produkte an neue Kunden. Vertriebspartner sind gleichzeitig auch Kunden, die sich zu gewissen Konditionen als Vertriebspartner in die Organisation eingekauft haben. Während Kunden die Produkte lediglich konsumieren, erhalten Vertriebspartner das Recht die Produkte an weitere Neukunden zu vermitteln. Diese Neukunden können sich dann wiederum als Vertriebspartner bewerben und somit weitere Neukunden akquirieren.
Für jeden Verkauf, der in seinen direkt unterstellten Ebenen (auch Downline genannt) getätigt wird, erhält Vertriebspartner einen Anteil vom Verkaufspreis. Je höher die Ebene, auf der sich ein Vertriebspartner befindet, desto höher die kumulierten Provisionen.
Der Vertriebspartner auf der ersten Ebene erhält, gemäß untenstehender Grafik, von allen getätigten Verkäufen in den unterliegenden Ebenen (2-4) eine Provision. Ihm unterstehen zehn Kunden, wovon vier zusätzlich noch die Rolle des Vertriebspartners einnehmen. Es ist nicht unüblich, dass in einem Strukturvertrieb bis zu zehn Ebenen bestehen. Das exponentielle Wachstum der Organisation und den damit verbundenen Provisionen kann sich daher um ein mehrfaches multiplizieren.

Die stark hierarchisch wirkende Struktur bezieht sich allerdings nur auf das Vergütungssystem. Vertriebspartner von höheren Ebenen treten gegenüber ihrer Downline zwar oftmals als Coach auf, verfügen aber über keinerlei Weisungsbefugnisse. Die Partner in einem Strukturbetrieb arbeiten als komplett eigenständige Unternehmer.
Vor- und Nachteile von Netzwerkmarketing
Die untenstehenden Punkte zeigen die Vor- und Nachteile eines Strukturvertriebs. Dies aus Sicht der Vertriebspartner sowie der Organisation.
Vorteile für Vertriebspartner
- Zeit- und Orts- ungebundenes Arbeiten
- Hohe Eigenverantwortung
- Aussicht auf passives Einkommen
- Selbstständiges arbeiten
- Tiefe Eintrittsbarrieren (Finanziell und Vorbildung)
- Hohe Reichweite durch Digitalisierung und Social Media
Vorteile für die Organisation
- Tiefere Personal- und Webekosten
- Kein Zwischenhandel
- Höhere Gewinnmargen
- Bessere Reichweite
Nachteile für Vertriebspartner
- Unrealistische Einkommens Vorstellungen
- Hohe Eigenverantwortung
- Unternehmerisches Risiko
- Produktebindung
- Hoher Initialaufwand & Durchhaltevermögen nötig
Nachteile für die Organisation
- Hohe Fluktuation der Vertriebspartner aufgrund unrealistischen Einkommensvorstellungen
- Reputationsschaden durch die strukturelle Nähe zum Schneeballsystem
Wie seriös ist Netzwerkmarketing?
Netzwerkmarketing wird oft mit einem Schnellballsystem verglichen. Es ist tatsächlich oft schwierig, ein legales Netzwerkmarketing Unternehmen von einem illegalen Schneeballsystem zu unterscheiden. Strukturell sind beide Systeme pyramidenartig aufgebaut. In beiden Systemen profitieren Teilnehmer von einem stetig wachsenden Einkommen, welches die Downline generiert.
Unterschiede zwischen Schnellballsystem und Strukturvertrieb
Es gibt Anhaltspunkte die helfen, seriöse und unseriösen Unternehmen zu Unterscheiden.
Einstiegskonditionen für Vertriebspartner: Bei seriösen Unternehmen liegen die Kosten für einen Einstieg in einem Rahmen von +/- 100.– Euro. Weiterführende Verpflichtungen entstehen in der Regel nicht. Bei einem Schneeballsystem belaufen sich die Initialkosten schnell mal auf 1’000 Euro oder mehr. Oftmals entstehen bei einem Einstieg weitere Verbindlichkeiten. Zum Beispiel einen Vorbezug von Produkten ohne Abnahmegarantie oder weitere überteuerte Auslagen für eine interne Ausbildung. Hier unbedingt darauf achten, dass die Einstiegskosten in einem realistischen Verhältnis zu den potentiellen Verdienstmöglichkeiten stehen.
Produkt: Vertreibt die Firma Produkte oder Dienstleistungen, die einen echten Mehrwert schaffen? Besteht eine Nachfrage auf dem Markt? Sind die Preise konkurrenzfähig und mit ähnlichen Produkten in der Branche vergleichbar? Würdest du das Produkt auch ohne die Teilnahme am Netzwerk kaufen? Besteht ein Rückgaberecht? Bei einem Schnellballsystem steht oft nicht das Produkt, sondern das Anwerben von neuen Mitgliedern im Vordergrund. Die Produkte erzeugen da wenig bis keine Wertschöpfung und dienen nur als Vorwand. Wenn das Produkt keinen echten Mehrwert bringt, ist von einer Teilnahme abzuraten.
Vergütungssysteme: Provisionen basieren im Normalfall auf dem Produkteumsatz und nicht auf der Anzahl getätigten Kunden Akquisitionen. Wenn die Mitglieder Akquise mehr Provisionen abwirft als der Produkteverkauf, sollte man Vorsicht walten lassen. Weiter ist darauf zu achten, dass das Vergütungssystem transparent und verständlich dargelegt ist.
Infrastruktur: Ist ein Unternehmen gut aufgestellt, um Netzwerkmarketing sinnvoll und seriös zu betreiben? Ist zum Beispiel ein Schulungskonzept für neue Vertriebspartner vorhanden? Sind umfangreiche Marketingunterlagen und Produkte Dokumentationen verfügbar? Erhalten Neueinsteiger eine fundiertes Coaching? Werden kritische Fragen zum Produkt oder zum System professionell und direkt beantwortet? Gibt es eine Community, wo ein ehrlicher und offener Austausch stattfindet? Übt die Organisation Verkaufsdruck auf Kunden und Vertriebspartner aus? Diese und ähnliche Punkte geben Aufschluss darüber wie langfristig der Horizont des Unternehmens ist.
Unternehmensgeschichte: Unternehmen, die über Jahrzehnte erfolgreich Netzwerkmarketing betreiben, sind glaubhafter. Konstanz deutet in der Regel auf ein funktionierendes Geschäftsmodell mit guten Produkten hin.
Wieviel verdient man im Netzwerkmarketing?
Sachlich betrachtet gibt es einige Faktoren, die bessere Verdienstchancen begünstigen.
Das Produkt ist auch hier einer der wichtigsten Faktoren. Um erfolgreich zu Wirtschaften, muss eine wiederkehrende Nachfrage im Markt bestehen. Ist dies nicht der Fall, ist es nahezu unmöglich einen nachhaltigen Verdienst zu erwirtschaften. Die erfolgreichsten Netzwerkunternehmen vertreiben fast ausschließlich Verbrauchsgüter, für welche eine stetige Nachfrage besteht.
Die Tiefe / Anzahl Ebenen der Downline ist größte Hebel für den Verdienst in einer Netzwerkmarketing Organisation. Je grösser und aktiver die Downline ist, desto höher ist das Einkommen. Der Bonusplan des Unternehmens ist ebenfalls ausschlaggebend dafür, wie hoch die jeweiligen Provisionen ausfallen.
Der Aufbau einer unterliegenden Struktur benötigt als Neueinsteiger vor allem viel Zeit, Durchhaltewillen und Geduld. Das richtige Mindset ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Netzwerkmarketing ist kein „schnell werde reich“ System. Ein großes Netzwerk sowie Verkaufstalent sind auch vorteilhaft.
Meine Erfahrungen mit Netzwerkmarketing
Meine Erfahrungen im Netzwerkmarketing beschränken sich auf die „Rolle“ des Kunden. Als solcher nutze die Produkte von Platinum Europa bereits über einen längeren Zeitraum. Die Produkte sind qualitativ hochstehend und schaffen für mich persönlich einen Mehrwert. Sie lassen sich zudem praktisch in meinen Alltag integrieren. Aus Gründen, die ich später ausführe, habe ich mich seit kurzem für eine Vertriebs Partnerschaft entschieden.
Ein kompletter Bericht über meine Erfahrungen mit Platinum Europa würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Ich gehe kurz darauf ein, was meine persönliche Motivation für dieses Programm weckte. Falls du an einem ausführlicheren Erfahrungsbericht interessiert bist, lass es mich gerne wissen.
Was macht Platinum Europa?
Platinum Europa ist seit 2004 auf dem europäischen Markt etabliert. Das US Amerikanische Mutterunternehmen Purium existiert seit 1992 mit Sitz in Kalifornien. Das Unternehmen ist eine „Premium-Clean-Eating-Marke“. Es steht für reines Essen frei von Zusatzstoffen, Allergenen und denaturierter Nahrung. 200 der vitalstoffreichsten Pflanzen, Früchte und Gemüse baut das Unternehmen unter reinsten Bedingungen an. Direkt auf der Farm werden die Produkte geerntet, schonend getrocknet und zerkleinert. Somit sind diese gut haltbar und als Shake täglich einzunehmen. Die Firma hat sich höchste Qualitätsstandards auferlegt. Sie gewährt auf alle Produkte eine 60 Tage Geld zurück Garantie.
Warum Platinum Europa?
Platinum Europa bietet sowohl für Kunden wie für Vertriebspartner ein attraktives Angebot. Die für mich wichtigsten Punkte kurz zusammengefasst.
Als Kunde
- Qualitativ hochstehende Produkte
- Eine breite Produktpalette, die für jegliche Wellness Ziele ausgelegt ist
- Einen zuverlässigen zentralen Service
- Attraktive Rabatte für Stammkunden
- Ein 50 Euro „Kennenlern-Gutscheinsystem“
- Keine Verpflichtungen
- Keine Kaufdruck
- Keine Werbung
Als Vertriebspartner
- Attraktive Einstiegskonditionen mit minimalsten Verpflichtungen
- Keine festgelegten Verkaufsziele
- Kein Zeit- oder Verkaufsdruck
- Bessere Einkaufskonditionen für den Eigenbedarf
- Nicht in der Wertschöpfungskette involviert (Lager-, Bestell- und Auslieferprozesse werden zentral erledigt)
- Einen umfangreichen Beraterbereich mit Geschäftsdaten, Schulungs- und Marketing Unterlagen
- Unterstützende Upline und Community (regelmäßige Calls, Facebook Gruppen etc.)
- Fairer Bonusplan
- 50 Euro Gutscheine zum Verschenken an Neukunden und neue Teampartner
- Einen persönlicher Webshop
Die Geschäftsidee
Link: https://vimeo.com/615995699
Weitere Informationen zu den Produkten und der Geschäftsidee findest du unter www.vital-bar.com.
Fazit
Generell sollte man die von den Firmen in Aussicht gestellten Gewinnversprechen mit Vorsicht genießen. In der Praxis sind diese Versprechen in den meisten Fällen nicht realistisch. Das gilt zumindest für die Personen, die nicht an der Spitze der Pyramide verweilen. Es ist wichtig, interessante Projekte mit einer realistischen Erwartungshaltung anzugehen. Viele Vertriebspartner in den unteren Ebenen können durchaus passives Einkommen aufbauen. In der Regel ist der Lebensunterhalt damit, zumindest in den ersten Jahren, bestreitbar.
Der Aufbau einer eigenen Downline bestehend aus Kunden und weiteren Vertriebspartner benötigt viel Zeit. Als angehender Vertriebspartner muss man eine gute Portion Ausdauer und Durchhaltewille mitbringen. Zudem sollte den Aufwand nicht unterschätzen.
Weiter sollte man sich aus meiner Sicht zwingend mit dem Produkt identifizieren können. Es macht nur dann Sinn als Vertriebspartner einzusteigen, wenn man hinter den Produkten stehen kann und diese auch regelmäßig und gerne nutzt. Die Investitionskosten sollte zudem in jedem Fall in einem gesunden Verhältnis zu den potentiellen Einkünften stehen.
Am Schluss müssen die Faktoren Aufwand, Ertrag, Spaß und persönliche Lernkurve in einem ausgewogen Verhältnis stehen. Diese Balance muss jeder für sich definieren.
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